Osterhasen protestierten 2024 für faire Kakaopreise – jetzt!
Bundesweit unterstützen über 30 Gruppen die INKOTA-Osteraktion 2024!
Mehr als 120 Aktivist*innen schlüpften auch in diesem Jahr in ihre Kostüme und informierten unter dem Motto „Faire Kakaopreise – jetzt!“ Passant*innen über die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen der Kakaobäuer*innen in Ghana und Côte d’Ivoire.
Die Protestplakate trugen klare Botschaften: „Streik!“, „Menschenrechte schützen!“ und „Faire Kakaopreise – jetzt!“. Damit richteten sich die Osterhasen an die acht größten Schokoladenunternehmen und forderten sie zu einer faireren Preispolitik auf. Denn von einer durchschnittlichen 100g-Schokoladentafel, die in Deutschland zu kaufen ist, kommen nur 8 Cent bei den Kakaobäuer*innen an. Die Schokoladenunternehmen erhalten von dem Verkaufspreis fast dreimal so viel (23 Cent). Das ist unglaublich ungerecht!
Von Aurich bis Freiburg und von Trier bis Berlin waren die Osterhasen in Fußgängerzonen und Geschäftsstraßen von über 30 Städten aktiv. Sie informierten Passant*innen darüber, dass eine unfaire Entlohnung der Kakaobäuer*innen dazu führt, dass Eltern das Familieneinkommen nicht absichern können. Dadurch sind 1,5 Millionen Kinder allein in Ghana und der Côte d´Ivoire in der Kakaoernte tätig. Und die Schokoladenunternehmen sind weiterhin nicht bereit, existenzsichernde Preise zu bezahlen.
Seit über 10 Jahren setzen die Osterhasen und Aktionsgruppen sich mit unglaublich großem Elan für die Einhaltung der Menschenrechte im Kakaoanbau ein. Ganz herzlichen Dank an alle Beteiligten!!
Die Aktivist*innen schreckten vor Regen und Kälte nicht zurück und luden die Bürger*innen dazu ein, sich dem Protest per Unterschrift auf der Petition an Milka, Lindt & Co. anzuschließen. Damit werden die acht größten Schokoladenunternehmen in Deutschland aufgefordert, existenzsichernde Preise zu bezahlen und endlich langfristige und faire Verträge mit Kooperativen abzuschließen. Mehr als 2.000 Personen haben sich bereits an der Aktion „Faire Kakaopreise - jetzt!“ beteiligt. Sie sehen die Schokoladenunternehmen in der Pflicht, ihrer Verantwortung für die Menschen im Kakaoanbau nachzukommen!
Osterhasenprotest ist notwendiger denn je
Es war abzusehen: Anfang 2024 haben sich die Preise für Kakao am Weltmarkt im Vergleich zu 2022 um 175 % erhöht. Grund dafür ist die deutlich geringere Kakaoernte in Ghana und der Côte d´Ivoire, den beiden größten Kakaoanbauländern der Welt. Dürrephasen und Starkregen, die durch den Klimawandel immer häufiger vorkommen, haben dazu geführt, dass sich Pilzerkrankungen ausbreiten konnten. Weil internationale Schokoladenunternehmen jahrzehntelang für den Kakao nur Dumpingpreise bezahlt haben, hatten die Kakaobäuer*innen keine Möglichkeit in ihre Farmen zu investieren. Die Bäume sind alt, wachsen auf ausgelaugten Böden in Monokulturen und sind für die zukünftigen Herausforderungen des Klimawandels nicht gewappnet. Die Ernte 2023/24 ist durch all diese Faktoren um ein Drittel gesunken.
Zwar haben die Preissteigerungen am Weltmarkt auch zu einer Steigerung der Festpreise um ca. 50 Prozent durch die Regierungen Ghanas und der Côte d´Ivoire geführt. Doch die meisten Bäuerinnen und Bauern profitieren davon kaum. Denn wer durch Missernten keinen Kakao zu verkaufen hat, kann nicht mehr verdienen. Schokoladenunternehmen hingegen können höhere Rohstoffpreise an Verbraucher*innen weitergeben. Die Ungerechtigkeit in der Kakaolieferkette wird immer deutlicher Und unsere Forderungen, dass Unternehmen verbindlich existenzsichernde Preise bezahlen müssen, umso wichtiger.
Petitionslisten zur INKOTA-Aktion "Faire Kakaopreise - jetzt!"
Die Petitionslisten können kostenlos im INKOTA-Webshop bestellt oder zum Ausdrucken zuhause heruntergeladen werden.
Hintergrundinformationen zu existenzsichernden Einkommen finden sich ebenfalls im Webshop.