Publikationen
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Aktionshandbuch Make Chocolate Fair!
kreativer Protest für mehr Gerechtigkeit
Ihr möchtet euch für faire Schokolade einsetzen. Doch ihr wisst nicht, wie ihr starten sollt? Unser Aktionshandbuch gibt euch Aktionsideen an die Hand, um euch für faire Kakaopreise und würdige Arbeits- und Lebensbedingungen der Kakaofarmer*innen einzusetzen. Ob allein oder in der großen Gruppe: Gemeinsam können wir auf die Missstände im Kakaoanbau aufmerksam machen und Veränderung bewirken.
Das 40-seitige Heft ist prall gefüllt mit Informationen zur Kampagne und kreativen Aktionsideen rund um Schokolade: streikende Weihnachtsmänner, fairer Kuchenverkauf bis hin zu Social-Media-Aktionen – für jeden Geschmack ist was dabei.
INKOTA-Dossier 27 - Bittersüßer Zucker
Gesundheit und Umwelt in Gefahr | März 2023
Alle mögen Zucker, doch er kann ziemlich ungesund sein. Für diejenigen, die zu viel davon konsumieren. Besonders aber für all jene, die in den Anbaugebieten leben und großen Mengen hochgefährlicher Agrargifte ausgesetzt sind.
Bei 92 Gramm liegt der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch von Zucker in Deutschland. Mehr als doppelt so viel wie von der Weltgesundheitsorganisation maximal empfohlen. Die Lebensmittelindustrie wehrt sich gegen eine Reduzierung des ungesunden Süßmachers in ihren Produkten. Doch der Druck der Öffentlichkeit wächst, gesünderes Essen ist möglich.
Etwa 85 Prozent der Weltzuckerproduktion stammen aus Zuckerrohr. Der Anbau in Monokulturen ist eine Gefahr für Mensch und Natur. In Zentralamerika sind Zehntausende an Niereninsuffizienz gestorben, ein wichtiger Grund dafür ist der massive Einsatz hochgiftiger Pestizide. Ein viel zu hoher Wasserverbrauch, Entwaldung und die Verdrängung von Kleinbauern, die Grundnahrungsmittel anbauen, sind weitere Probleme des Zuckeranbaus.
Pesticides in Ghana
Assessment on Gender Dynamic of Highly Hazardous Pesticides with Cocoa Production Landscape in Ghana
Im ghanaischen Kakaoanbau kommt es zu einer zunehmenden Verwendung von nicht zugelassenen und hochgefährlichen Pestiziden. Die Autor*innen der englischsprachigen Studie untersuchen die zentralen Faktoren, warum Kakaobäuer*innen auf hochgefährliche Pestizide zurückgreifen. Sie vergleichen dabei insbesondere die Situation von Frauen und Männern und inwieweit ökonomische und soziale Voraussetzungen zu unterschiedlichen Entscheidungen bezüglich der Verwendung von Pestiziden führen. Die Recherchen wurden in den Regionen Western North und Central durchgeführt. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass das Bildungsniveau einen wesentlichen Einfluss auf den korrekten Einsatz von Pestiziden hat. Bei Frauen ist aufgrund eines geringeren Bildungsniveaus das Risiko, sich gefährlichen Auswirkungen von Pestiziden höher. Ferner tragen die niedrigen Einkommen unter der Armutsgrenze dazu bei, dass Schutzmaterial wie Brillen, Handschuhe und Masken nicht gekauft werden und auf billigere verbotene Pestizide zurückgegriffen wird. Die Autoren stellen zudem fest, dass Frauen seltener an Schulungen zu sachgemäßen Umgang mit Pestiziden teilnehmen.
Kakao-Barometer 2022
Hersteller von Kakao- und Schokoladeprodukten müssen ihren Bäuer*innen höhere Preise für Kakao bezahlen - ansonsten werden sich die sozialen und ökologischen Probleme des Sektors weiter verschärfen. Das zeigt das Kakao-Barometer 2022
Inflation und Preissteigerung verstärken den Druck auf die Bäuer*innen. Die Herausgeber des Kakaobarometers, darunter INKOTA, fordern Unternehmen auf, schon jetzt zu handeln und existenzsichernde Preise für Kakao zu zahlen. Zusätzlich braucht es eine verantwortungsvolle Politik öffentlicher Stellen sowie eine faire Einkaufspraxis des Privatsektors.
Das Kakao-Barometer wird alle zwei Jahre mit dem Ziel veröffentlicht, einen aktuellen, fairen und übersichtlichen Überblick über die Nachhaltigkeit im Kakaosektor zu geben. Mit dem Barometer betrachtet das VOICE Network, ein Zusammenschluss von über 20 Organisationen - in Deutschland vertreten durch die NGOs Südwind, INKOTA und Solidaridad - den Sektor als Ganzes, verbindet aber auch zusammengefasste und aufgeschlüsselte Unternehmens- und Länderdaten mit klaren Visualisierungen und einer Kontextualisierung von Herausforderungen, Verpflichtungen und Errungenschaften.
Südlink 195: "Kritischer Konsum - Was kann er erreichen und was nicht?" (März 2021)
Mit „bewusstem“ oder „kritischem“ Konsum die Welt verändern? Gegen Ausbeutung im globalen Süden und die weltweite Klimakatastrophe konsumieren – geht das überhaupt? Auf jedenFall. Doch ohne veränderte globale politische Rahmenbedingungen nur in engen Grenzen.
Fridays for Future hat Millionen Menschen auf die Straße gebracht und deutlich gemacht: „So geht es nicht weiter!“ Ein anderes Konsumverhalten muss also her. Um das Klima zu retten und die Menschenrechte zu schützen. Vor allem aber benötigen wir neue Spielregeln für die globale Ökonomie. Das Lieferkettengesetz, das nun kommen soll, ist dafür ein erster Schritt. Weitere müssen folgen. Hin zu einer zukunftsfähigen Transformation der Wirtschaft.
Mit einem Artikel von Kampagnenreferent Johannes Schorling zu den Chancen und Grenzen individueller Konsumkritik und den strukturellen Herausforderungen für eine zukunftsfähige Wirtschaft.
Studie: Menschenrechtsverletzungen im Kakaoanbau (2019)
Warum wir ein Lieferkettengesetz brauche
Bittere Armut, Kinderarbeit und Kindersklaverei gehören noch immer zum Alltag der Menschen in den Kakaoanbauregionen in Westafrika. Der Autor Friedel Hütz-Adams analysiert in der Studie, welche menschenrechtlichen und ökologischen Probleme im Kakaosektor bestehen und belegt, dass diese schon lange bekannt sind. Er zeigt auf, dass trotz einer Reihe von freiwilligen Initiativen und Projekte der Unternehmen der Kakao- und Schokoladenindustrie noch immer eklatante Menschenrechtsverletzungen bestehen. Konsequente Programme zur Verbesserung der Situation würden erhebliche Investitionen erfordern. Auf dem hart umkämpften Schokoladenmarkt scheuen viele Unternehmen diese Investitionen, da sie fürchten, ihre Konkurrenzfähigkeit zu verlieren. Die 45-seitige Studie zeigt außerdem, dass die Zertifizierung von Kakao durch Standards wie Fairtrade und Rainforest Alliance kein Ersatz dafür sind, dass Unternehmen die Einhaltung von Menschenrechten in ihren Lieferketten selbst kontrollieren und Abhilfe schaffen.
Südlink 178: "Fairer Handel - Erfolgsmodell mit Schwächen" (Dezember 2016)
(nicht verfügbar)
Der Faire Handel wächst und wächst, 2015 hat er in Deutschland erstmals mehr als eine Milliarde Euro umgesetzt. Doch die Freude ist nicht ungetrübt, die Akteure entwickeln sich immer weiter auseinander.
Entstanden ist der Faire Handel vor über 40 Jahren aus der Kritik an den ungerechten Handelsbeziehungen zwischen Nord und Süd. Heute ist er längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen und hat zahlreiche UnterstützerInnen. Doch es gibt auch Kritik: Berichte über schlechte Arbeitsbedingungen und zu niedrige Löhne im globalen Süden beschädigen die Glaubwürdigkeit des Fairen Handels. Die World Fair Trade Organization hat das Thema auf die Agenda gesetzt und setzt sich für existenzsichernde Löhne bei den Mitgliedsorganisationen ein.
Mehr über das Erfolgsmodell Fairer Handel und seine Schwächen können Sie in der 178. Ausgabe des Südlink-Magazins nachlesen. Das Kampagnenteam von Make Chocolate Fair! ist mit mehreren Beiträgen vertreten: Evelyn Bahn setzt sich in ihrem Artikel mit der Frage nach einem existenzsichernden Einkommen für Kakaobäuerinnen und -bauern auseinander. Und Johannes Schorling schreibt in seinem Beitrag über die Herausforderungen des Klimawandels für den Kakaoanbau in Westafrika.