Publikationen
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Kakao-Barometer 2022
Hersteller von Kakao- und Schokoladeprodukten müssen ihren Bäuer*innen höhere Preise für Kakao bezahlen - ansonsten werden sich die sozialen und ökologischen Probleme des Sektors weiter verschärfen. Das zeigt das Kakao-Barometer 202
Inflation und Preissteigerung verstärken den Druck auf die Bäuer*innen. Die Herausgeber des Kakaobarometers, darunter INKOTA, fordern Unternehmen auf, schon jetzt zu handeln und existenzsichernde Preise für Kakao zu zahlen. Zusätzlich braucht es eine verantwortungsvolle Politik öffentlicher Stellen sowie eine faire Einkaufspraxis des Privatsektors.
Das Kakao-Barometer wird alle zwei Jahre mit dem Ziel veröffentlicht, einen aktuellen, fairen und übersichtlichen Überblick über die Nachhaltigkeit im Kakaosektor zu geben. Mit dem Barometer betrachtet das VOICE Network, ein Zusammenschluss von über 20 Organisationen - in Deutschland vertreten durch die NGOs Südwind, INKOTA und Solidaridad - den Sektor als Ganzes, verbindet aber auch zusammengefasste und aufgeschlüsselte Unternehmens- und Länderdaten mit klaren Visualisierungen und einer Kontextualisierung von Herausforderungen, Verpflichtungen und Errungenschaften.
Südlink 195: "Kritischer Konsum - Was kann er erreichen und was nicht?" (März 2021)
Mit „bewusstem“ oder „kritischem“ Konsum die Welt verändern? Gegen Ausbeutung im globalen Süden und die weltweite Klimakatastrophe konsumieren – geht das überhaupt? Auf jedenFall. Doch ohne veränderte globale politische Rahmenbedingungen nur in engen Grenzen.
Fridays for Future hat Millionen Menschen auf die Straße gebracht und deutlich gemacht: „So geht es nicht weiter!“ Ein anderes Konsumverhalten muss also her. Um das Klima zu retten und die Menschenrechte zu schützen. Vor allem aber benötigen wir neue Spielregeln für die globale Ökonomie. Das Lieferkettengesetz, das nun kommen soll, ist dafür ein erster Schritt. Weitere müssen folgen. Hin zu einer zukunftsfähigen Transformation der Wirtschaft.
Mit einem Artikel von Kampagnenreferent Johannes Schorling zu den Chancen und Grenzen individueller Konsumkritik und den strukturellen Herausforderungen für eine zukunftsfähige Wirtschaft.
Kakao-Barometer 2020
(nicht verfügbar)
Die Ergebnisse des Kakao-Barometers 2020 sind eindeutig: 20 Jahre der freiwilligen Nachhaltigkeitsbemühungen im Kakaosektor sind gescheitert. Die weitverbreitete Armut von Kakaobäuer*innen besteht fort, ausbeuterische Kinderarbeit hat zugenommen und die Entwaldung schreitet voran. Nur ein struktureller Wandel kann die Armut im Kakaosektor besiegen
Die Herausgeber des Kakao-Barometers - darunter das INKOTA-netzwerk - fordern deshalb Unternehmen und Regierungen dazu auf, ihre Versprechen zur Beendigung der Entwaldung, von Armut und Menschenrechtsverletzungen im Kakaosektor einzuhalten. Dafür sind die Beteiligung von Bauern und Bäuerinnen und Arbeiter*innen an Entscheidungsprozessen und die Zahlung existenzsichernder Preise im Kakaosektor nötig. Das Scheitern des Ansatzes der Freiwilligkeit zeigt außerdem, dass kein Weg an gesetzlichen Verpflichtungen zur Durchsetzung umweltbezogener und menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten vorbeiführt.
Während sich frühere Kakao-Barometer vor allem auf soziale und wirtschaftliche Themen wie existenzsichernde Einkommen konzentrierten, legt die aktuelle Ausgabe zudem einen stärkeren Schwerpunkt auf Umweltthemen.
Das Kakao-Barometer wird alle zwei Jahre von einem globalen Konsortium zivilgesellschaftlicher Akteure veröffentlicht. Die diesjährige Ausgabe ist eine gemeinsame Publikation von ABVV/Horval, Be Slavery Free, European Federation of Food, Agriculture and Tourism Trade Unions (EFFAT), Fair World Project, Fern, Green America, Hivos, INKOTA-netzwerk, International Labor Rights Forum, Mighty Earth, Oxfam America, Oxfam-Wereldwinkels, Rikolto, Solidaridad, Südwind Institut, Tropenbos International.
Studie: Menschenrechtsverletzungen im Kakaoanbau (2019)
Warum wir ein Lieferkettengesetz brauche
Bittere Armut, Kinderarbeit und Kindersklaverei gehören noch immer zum Alltag der Menschen in den Kakaoanbauregionen in Westafrika. Der Autor Friedel Hütz-Adams analysiert in der Studie, welche menschenrechtlichen und ökologischen Probleme im Kakaosektor bestehen und belegt, dass diese schon lange bekannt sind. Er zeigt auf, dass trotz einer Reihe von freiwilligen Initiativen und Projekte der Unternehmen der Kakao- und Schokoladenindustrie noch immer eklatante Menschenrechtsverletzungen bestehen. Konsequente Programme zur Verbesserung der Situation würden erhebliche Investitionen erfordern. Auf dem hart umkämpften Schokoladenmarkt scheuen viele Unternehmen diese Investitionen, da sie fürchten, ihre Konkurrenzfähigkeit zu verlieren. Die 45-seitige Studie zeigt außerdem, dass die Zertifizierung von Kakao durch Standards wie Fairtrade und Rainforest Alliance kein Ersatz dafür sind, dass Unternehmen die Einhaltung von Menschenrechten in ihren Lieferketten selbst kontrollieren und Abhilfe schaffen.
Kakao-Barometer 2018
(nicht verfügbar)
Das Kakao-Barometer 2018 zieht eine kritische Bilanz der bisherigen Nachhaltigkeitsinitiativen im Kakaosektor. Das schockierende Ergebnis: Obwohl Schokoladenunternehmen seit Jahren mehr Nachhaltigkeit versprechen, hat sich die Situation der Kakaobauern und -bäuerinnen in Westafrika kaum verbesser
Durch den dramatischen Einbruch des Kakaopreises seit 2016 hat die Armut vieler Bauern und Bäuerinnen sogar zugenommen. Von einem existenzsichernden Einkommen sind in der Elfenbeinküste selbst Fairtrade-zertifizierte Bauern weit entfernt – sie müssten dafür im Durchschnitt fast dreimal so viel verdienen. Auch das Versprechen, die schlimmsten Formen der Kinderarbeit bis 2020 um 70 Prozent zu reduzieren, werden die Schokoladenhersteller nicht erreichen. Das Barometer fordert die Unternehmen deshalb auf, weniger auf eine Steigerung der Kakaoerträge zu setzen und sich klar zu existenzsichernden Einkommen zu bekennen, die Grundvoraussetzung für Nachhaltigkeit sind. Die Regierungen der Kakaokonsumländer werden u.a. aufgefordert, die menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht von Unternehmen gesetzlich zu regeln.
Das Kakao-Barometer wird von einem Konsortium europäischer und US-amerikanischer NGOs und Gewerkschaften publiziert. Diesem gehören neben INKOTA folgende Organisationen an: FNV Mondiaal (NL), Hivos (NL), Solidaridad (NL), FNV (NL), Oxfam Novib (NL), Oxfam Wereldwinkels (BE), ABVV - FGTB HORVAL (BE), Public Eye (CH), Stop the Traffik (AUS), International Labor Rights Forum (US), Green America (US) und das Südwind-Institut (D).
Südlink 178: "Fairer Handel - Erfolgsmodell mit Schwächen" (Dezember 2016)
(nicht verfügbar)
Der Faire Handel wächst und wächst, 2015 hat er in Deutschland erstmals mehr als eine Milliarde Euro umgesetzt. Doch die Freude ist nicht ungetrübt, die Akteure entwickeln sich immer weiter auseinander.
Entstanden ist der Faire Handel vor über 40 Jahren aus der Kritik an den ungerechten Handelsbeziehungen zwischen Nord und Süd. Heute ist er längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen und hat zahlreiche UnterstützerInnen. Doch es gibt auch Kritik: Berichte über schlechte Arbeitsbedingungen und zu niedrige Löhne im globalen Süden beschädigen die Glaubwürdigkeit des Fairen Handels. Die World Fair Trade Organization hat das Thema auf die Agenda gesetzt und setzt sich für existenzsichernde Löhne bei den Mitgliedsorganisationen ein.
Mehr über das Erfolgsmodell Fairer Handel und seine Schwächen können Sie in der 178. Ausgabe des Südlink-Magazins nachlesen. Das Kampagnenteam von Make Chocolate Fair! ist mit mehreren Beiträgen vertreten: Evelyn Bahn setzt sich in ihrem Artikel mit der Frage nach einem existenzsichernden Einkommen für Kakaobäuerinnen und -bauern auseinander. Und Johannes Schorling schreibt in seinem Beitrag über die Herausforderungen des Klimawandels für den Kakaoanbau in Westafrika.
Kakao-Barometer 2015
(nicht verfügbar)
Das Kakao-Barometer 2015 bietet einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und Trends in der globalen Kakaoproduktion. Es konzentriert sich auf eine Analyse der Wertschöpfung in der Kakao-Lieferkette und auf Daten zur aktuellen Einkommenssituation westafrikanischer Kakaobauernfamilien.
Es zeigt, dass der weltweite Marktanteil an zertifizierter Schokolade von zwei Prozent im Jahr 2009 auf fast 16 Prozent 2013 gestiegen ist. Dennoch liegt das Pro-Kopf-Einkommen der meisten Kakaobauernfamilien - trotz zahlreicher Nachhaltigkeitsinitiativen und Selbstverpflichtungserklärungen von Schokoladenunternehmen - immer noch weit unter der Armutsgrenze. Nach Berechnungen der Autoren des Kakao-Barometers müsste sich das Pro-Kopf-Einkommen einer Kakaobauernfamilie vervierfachen, um über die international definierte Armutsgrenze von zwei US-Dollar pro Tag zu kommen.
Das Kakao-Barometer spricht darüber hinaus Handlungsempfehlungen für die Industrie, für Regierungen in Anbauländern und Konsumentenländern, für standardsetzende Organisationen, für Organisationen der Zivilgesellschaft und für die ProduzentInnen aus.
Das Kakao-Barometer erscheint alle zwei Jahre und bietet eine Übersicht über Nachhaltigkeitsinitiativen im Kakaosektor. Es wird von einem europäischen NGO-Gewerkschaften-Konsortium publiziert. Diesem gehören neben INKOTA folgende Organisationen an: FNV Mondiaal (NL), Hivos (NL), Solidaridad (NL) und das VOICE Netzwerk – Erklärung von Bern (CH), FNV (NL), Oxfam Novib (NL), Oxfam Wereldwinkels (BE), Stop the Traffik (UK), ABVV - FGTB HORVAL (BE) und das Südwind-Institut.
INKOTA-Dossier: "Bittere Schokolade - Warum wir eine faire Kakaoproduktion brauchen"
(nicht verfügbar)
Schokolade versüßt unser Leben. Doch Millionen Kakaobauern und Kakaobäuerinnen in Westafrika, Lateinamerika und Asien leiden unter dem viel zu niedrigen Einkommen, das sie mit dem Kakaoanbau erwirtschaften. Der Weltmarktpreis des Kakaos ist in den letzten dreißig Jahren tief in den Keller gerutscht. Dafür trägt auch die Schokoladenindustrie eine Mitverantwortung.
Millionen Kinder arbeiten in der Kakaoproduktion, allein in Westafrika mehrere Hunderttausend davon unter ausbeuterischen, teils sklavenähnlichen Bedingungen. Viele Kakaobauern können sich einfach keine erwachsenen, teureren Erntehelfer leisten.
Dabei sind Alternativen möglich. Kakao und Schokolade aus fairem Handel sind ein wichtiger Beitrag für bessere Lebensbedingungen der Kakaobauern und ihrer Familien. Auch die internationale Schokoladenindustrie könnte für bessere Produktionsbedingungen sorgen. Doch von ihrer Seite geschieht viel zu wenig. Dagegen wendet sich auch die Kampagne „Make Chocolate Fair!“.
Das INKOTA-Dossier 14 gibt einen Überblick über die aktuellen Missstände in der Kakaoproduktion und darüber, wie diese überwunden werden könnten.